Star Wars: Eine neue Perspektive. Episode I – Anti Cheese Edit

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In Vorfreude auf den neuen Krieg der Sterne-Film hab ich mir letztes Jahr bereits nochmal die Originalfilme angeschaut (Eine neue Hoffnung, Das Imperium schlägt zurück und Rückkehr der Jedi-Ritter). Nachdem ich jetzt das Erwachen der Macht gesehen habe, begann ich aber auch nochmal mich nach den eher miesen Prequels umzuschauen und zu recherchieren und stieß auf etwas Interessantes:
Gepeinigte und von ihrer Leidenschaft getriebene Fans haben tatsächlich das Experiment unternommen, zu versuchen das Beste aus den shittigen Prequels rauszuholen und zu sehen, ob die Filme halbwegs sinnvoll werden wenn sie dies und jenes ändern. Also hab ich mir Episode I im Anti Cheese Edit angeschaut – was geändert wurde und ob es den Film, der allgemein als der schlimmste Prequelfilm gilt, retten kann? Darauf geh ich hier ein!

Bis heute sind die Fans der Krieg der Sterne-Reihe gespaltener Meinung, was die Prequels angeht. Objektiv gesehen sind die Streifen ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man Filme nicht machen sollte. Die Handlung hat mehr und größere Löcher als ein schweizer Käse, wirkt maximal künstlich und erzwungen, die Charaktere sind unglaubwürdig und ohne Seele, die Dialoge sind mitunter nur mehr peinlich und auch sonst will keine Immersion und kein Spaß aufkommen beim Ansehen. Über die Jahre haben sich dazu natürlich endlose Analysen und Rezensionen angesammelt, die teils sehr zu empfehlen sind und immens in die Tiefe gehen.
Youtuber und Krieg der Sterne-Fans wie JeremyMWest-Esquire  beispielsweise haben jetzt verschiedene Fancuts gebastelt. In Jeremys Fall sind das die Anti Cheese Edits. Experimente in Sachen „was wäre wenn?“ und der Versuch, wenigstens die gröbsten Schnitzer zu entfernen und vielleicht doch noch einen zusammenhängenden, interessanten Plot zu injizieren.

Wie geändert wurde: Kleine Ursache, große Wirkung?

Jetzt fragt man sich vielleicht: Wie zum Geier will man so einen Film noch retten? Den kann man ja gleich neudrehen!
Tatsächlich kann man es aber mit recht einfachen Kniffen schaffen, den Film nicht nur zu straffen (sprich: Szenen rausschneiden und wegwerfen), sondern auch die Dialoge und Handlung zu ändern. Gemacht wird das meist, indem ganz einfach Untertitel verwendet werden und den Ton so abgeändert wird, dass man nicht mehr versteht, was die Leute wirklich sagen. Natürlich hat die Methode ihre Grenzen, kommt aber in der Anti Cheee-Edition gut rüber. Bei Krieg der Sterne ist man untertitelte Aliens ja eh gewohnt, von daher wirkt es nicht zu befremdlich wenn nun auch Gungans und Neodingsies (die Handelsflottenaliens halt) in einem unverständlichen Kauderwelsch mit Untertiteln sprechen.

Als letzte Möglichkeit bietet sich außerdem an, die Reihenfolge gewisser Szenen zu verändern, so dass sich die Handlung ebenfalls wieder ein wenig ändern oder umjustieren lässt. Alle diese Methoden stoßen natürlich recht bald an ihre Grenzen, können aber in ihrer Gesamtheit schon doch ganz schön was ausmachen.

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So oder so ähnlich stell ich mir die Arbeit mit den Prequels vor: unangenehm (Bild: Angry Videogame Nerd)

Was geändert wurde

Ich werd nicht alle Änderungen auflisten, aber um mal einen kleinen Eindruck zu vermitteln:

  • Fast alle Szenen mit Jar Jar wurden entfernt. Er ist jetzt nur noch Peripherie und hält die Klappe
  • Jar Jar macht auch mal was nützliches und spricht normalen Text (durch Untertitel)
  • Die Reise zur Gunganstadt und die Verhandlung mit dem Boss wurden entfernt
  • Die Handelsföderationswesen handeln eigenständiger und sind nicht mehr ganz so unterwürfig und feige (again, Untertitel)
  • Keine Medichloreaner mehr, keine unbefleckte Empfängnis mehr
  • Straffungen von z.B. dem Podracer-Rennen.
  • div. Kleinigkeiten

Was es bewirkt

Die Veränderungen durch JeremyMWest-Esquire schaffen es meiner Meinung nach, den Film eine ganze Ecke erträglicher zu machen. Machen sie aus einem schlechten Film einen guten Film, der an die Klasse der Originale rankommt?
Nein.

Aber sie beleuchten die Ereignisse aus einem veränderten, interessanteren Blickwinkel. Es ist definitiv weniger Bullshit drin und der Film enthält dennoch alles, was er braucht. Imo also durchaus eine gute Alternative zur echten Episode I

JeremyMWest-Esquire hat im Übrigen auch noch Anti Cheese Edits der Episoden II und III zusammengeschnitten.

 

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